Friedhelm Weinert wurde in 1942 in Yercaud in Indien als drittes von 4 Kindern, von Missionar Johannes Weinert und seiner Frau Anna geb. Härtel, geboren und auch getauft. Wegen des Kriegsausbruches wurde die Familie mit mehreren Missionarsfamilien einige Jahre interniert, dann von Indien nach Deutschland zurück gesandt. Missionar Weinert diente als Pastor in Fürstenwalde, Ostdeutschland und die Kinder befreundeten sich mit den benachbarten russischen Soldaten. Es war ein Bedürfnis wieder unter Indern zu missionieren, daher flüchtete die Familie während des Mauerbaus nach Westdeutschland und fuhren mit dem Schiff in 1953 nach Südafrika. Eben-Ezer nahe Uelzen war die erste Missionsstation, dann nach Glencoe für die vielen Inder dort. In den Hausgottesdiensten musizierten Friedhelm und seine Brüder auf ihren Blasinstrumenten.
Friedhelm ging auf Uelzen zur Schule und wurde in der Gemeinde dort konfirmiert. Nach Schulschluss zog er nach Pretoria, machte eine Lehre und später ein Studium durch Iscor, wo er dann mehrere Jahrzehnte als Elektroingenieur in der Entwicklung und Instandhaltung verschiedener Stahlwerke tätig war. Er war unternehmenslustig, hatte Freude an Jugendkreisen, Volksmusik, Zelten, Wandern, Bibelstunden, Blas- und Sängerchören. Als Student flitzte er gerne auf Fahrrad und Motorroller durch das Land. Er schätzte die Gottesdienste, die er nie verpassen wollte.
Er heiratete in 1972 Gerda Wittig aus Kirchdorf, wonach sie ihren Anfang in Newcastle machten, mit Zwischenstopp in den Niederlanden. Ihnen wurden 4 Kinder geschenkt. Sie nahmen regen Anteil am Aufbau der neuen Gemeinde in Newcastle, und den Anfängen der synodalen Kinderlagern. Nach vielen Jahren und erlebnisreichen Abenteuern mit der Familie, siedelten sie 1996 um nach Pretoria, wo sie auch eng im Gemeindeleben eingeschlossen und in den verschiedenen Kreisen gedient haben. Friedhelm hat sich viel Zeit und Mühe gegeben missionarisch und diakonisch unter Bedürftigen zu wirken in geduldiger Ausdauer und gläubiger Demut.
Friedhelm war ständig am Tüfteln, hatte große Freude an Instandhaltung von Gebäuden, Autos, Elektrik und Mechanik, an der Kirche und Seminar, und den Häusern von ihm und seinen Kindern. Er war von seiner Frau, Kindern und später seinen Enkelkindern bekannt als Mr. Fixit – der Rat und Tat zu jeder Zeit hatte, Werkzeuge und Ersatzteile auf Lager, alles kaputte wurde repariert. Er liebte und spielte ausgiebig mit Kindern, besonders seinen Enkelkindern und sie liebten ihren interessanten Großvater von Herzen!
Die erweiterte Familie durfte kurz vor dem Heimgang, die Goldene Hochzeit von Friedhelm und Gerda, und Friedhelms 80. Geburtstag, in großer Dankbarkeit und Freude feiern für so viel Liebe, Segen und Geborgenheit in der Hand Gottes.