Wir leben in der Zeit nach Christi Himmelfahrt

Wir leben in der Zeit nach Christi Himmelfahrt

Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist. (Phil 2,9)

Liebe Gemeinde, liebe Leserin, lieber Leser,

zwischen Ostern und der Himmelfahrt Christi liegen 40 Tage. 40 Tage, in denen er immer wieder denen erschienen ist, die an ihn glaubten. Weil sie Zeit brauchten und die Begegnung mit dem Auferstandenen, um seine Auferstehung zu glauben.

Während dieser Zeit hat er sich nicht in der Öffentlichkeit gezeigt wie vor seinem Tod. Sondern dort, wo die zusammenwaren, die er mit seinem Opfer zu seinen Brüdern und Schwestern gemacht hat. Auch wir finden ihn als den Auferstandenen nicht draußen in der Landschaft oder in der Gesellschaft. Sondern dort, wo wir in seinem Namen zusammenkommen. Da gibt er uns Zeit zur Begegnung mit ihm. Da handelt er an uns im Gottesdienst. Er redet mit uns in seinem Wort. Er kommt leiblich zu uns. Damit unser Glaube wächst. Der Glaube, dass er den Tod besiegt hat. Dass er lebt. Und wir mit ihm.

Doch wir leben nicht nur in der Zeit nach seiner Auferstehung. Wir leben auch in der Zeit nach seiner Himmelfahrt. Heißt das nicht doch, dass er jetzt irgendwie „weg“ ist? Wer Christi Himmelfahrt so versteht, hat es missverstanden. Denn da feiert die Kirche etwas ganz Großes: Gott hat Christi Opfer für unsere Schuld angenommen und ihn nicht dem Tod überlassen. Er hat ihn erhöht, hat ihn als Mensch und Gott in den Himmel aufgenommen und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist. Das heißt, er hat ihm alle Macht und Herrlichkeit gegeben. Keine Macht der Welt kommt mehr an ihm vorbei. Deshalb spricht Petrus in seiner Pfingstpredigt von der Taufe und von der Umkehr. Denn wer getauft ist, der gehört zum Auferstandenen im Leben und im Sterben, und wer zu ihm täglich umkehrt, gegen den hat der große Feind Gottes nichts in der Hand. Christen sind keine Leichtgläubigen. Sondern die, die das erleben und diese Wahrheit glauben, weil sie immer neu von ihrem auferstandenen Herrn überzeugt werden.

In solcher Gewissheit grüßt euch herzlich euer Pastor

Martin Paul