Wort zur Jahresezeit –Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer! (Sacharja 9, 9)
Liebe Gemeinde, liebe Leserin, lieber Leser, ob mit dem Auto unterwegs durch Pretoria oder am Schreibtisch vor dem Rechner oder in der Stube vor dem Fernsehen – tagtäglich werden wir mit unzähligen Bildern geradezu bombardiert. Und alle diese Bilder verarbeiten wir ganz automatisch, zumeist ganz unbewusst.
Siehe! – so fordert uns Sacharja mit dem Wochenspruch der ersten Adventswoche heraus. Da möchte man beinahe den Mut verlieren! Sollen wir denn noch mehr sehen, wo doch in diesem Jahr die Menge an Bildern und Eindrücken sowieso schon ins Endlose steigt?
Hier ist aber nicht noch mehr gefragt. Wir sollen das Wichtigste sehen! Das, was mit nichts sonst zu vergleichen ist, weil es das nur einmal gibt! Siehe! Wir müssen besonders darauf Aufmerksam gemacht werden, weil es sonst am Ende des Jahres unerkannt bleibt. „Siehe, dein König kommt zu dir!“
Die Advents- und die Weihnachtszeit zu feiern, macht ja nur dann Sinn, wenn wir für dieses Sehen die richtigen Augen haben bzw. sie uns schenken lassen. IHN sollen wir sehen, unseren Heiland Jesus Christus, den Gott, der Vater, als Mensch in diese Welt gesandt hat, um sie durch seinen Advent und noch mehr durch sein Leiden und Sterben zu erlösen.
Wenn wir Jesus Christus verpassen, dann haben wir alles verpasst, soviel wir auch sonst sehen und erleben. Ohne ihn bleibt letztlich nur Dunkelheit und Tod. Mit ihm aber haben wir das Leben und den Zugang zum himmlischen Vater.
Wie aber können wir ihn überhaupt sehen, heute, 2000 Jahre nach seiner Geburt? Wo Sehen wir heute den zu uns kommenden „König“, den „Gerechten“ und den „Helfer“? Man kann die Antwort nicht besser formulieren als Johann Rist, der in seinem Adventslied, „Auf, auf, ihr Reichsgenossen“, (82) sehr anschaulich und verständlich unseren Blick lenkt: „Seht, wie so mancher Ort hochtröstlich ist zu nennen, da wir IHN finden können im Nachtmahl, Tauf und Wort!“ Es ist also der Gottesdienst, in dem wir unserem König, dem kommenden Herrn Jesus Christus, begegnen.
In dieser Gewissheit feiern wir in den kommenden Wochen mit offenen Augen und wachen Sinnen in unserer Kirche den Advent unseres Herrn. Wohl dem, der IHN nicht verpasst!
Euer Pastor,
Martin Paul