WORT ZUR JAHRESZEIT – Feb 2017

Liebe Gemeinde, liebe Leserin, lieber Leser, ob mit Liebe Gemeinde, liebe Leserin, lieber Leser, im FesteBurg Andachtsbuch 2017 liegt zum 11. Januar eine Andacht von Prof. Christoph Barnbrock vor, die ich gerne hier weitergebe (Hervorhebung von mir): Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm […]. Kol 2,6

Wer sich in einem Hallenbad aufhält, wird keinen Smoking tragen. Und wer eine Expedition auf den Mount Everest unternimmt, wird sich dort anders verhalten als am Urlaubsstrand. Die Orte, an denen wir uns aufhalten, prägen unser Handeln.

Der Apostel Paulus erinnert die Christen in Kolossä daran, dass sie sich seit ihrer Taufe auch in einem ganz besonderen Raum befinden, nämlich in Christus. Und auch zu diesem Ort passen
bestimmte Verhaltensweisen gut, während anderes befremdlich ist. Dabei geht es Paulus an dieser Stelle gar nicht um diejenigen, die als Christen über die Stränge schlagen. Sondern er
hat hier die im Blick, die ängstlich darauf schauen, ob sie denn auch alles, aber auch wirklich alles als Christen richtig machen und bloß keinen Fehler begehen. Paulus hat ein christliches
Verhalten im Auge, das fromm zu sein scheint, aber nicht fromm ist. Denn es geht immer nur um den Menschen: Mache ich alles richtig? Bin ich ein guter Christ? Habe ich auch keinen Fehler gemacht? Ich, ich, ich.

Paulus setzt dagegen: In Christus geht es nicht mehr um das „Ich, ich, ich“, sondern er steht im Mittelpunkt: Christus. Als Christ zu leben und gleichzeitig das eigene „Ich“ immer wieder groß zu machen, passt einfach nicht zusammen – so wenig wie der Smoking ins Hallenbad passt. Christus ist ja nicht in die Welt gekommen, um uns Christen zu noch besseren Menschen zu
machen, sondern um uns zu erlösen: von der Sünde, dem Tod und auch von dem Druck, immer vermeintlich alles richtig, womöglich sogar perfekt machen zu müssen. In Christus ist Freiheit das bestimmende Klima. Und das dazu passende Verhalten ist das befreite Aufatmen.