Lebenslauf : Otto Ernst Johannes

Lebenslauf : Otto Ernst Johannes * 3.Juni 1962 Ϯ 29 April 2018

Otto Ernst Johannes wurde geboren am Sonntag den 3.Juni 1962. Er wuchs auf der Farm Geduld bei Panbult auf, mit seinen Eltern Hanna und Ernst Johannes, und seinen Geschwistern Elisabeth, Ernst-Heinrich, Wiltrud, Gisela und Ute. Sie waren als junge Familie treue Glieder der Gemeinde Panbult, wo schon sein Grossvater Otto und Vater Ernst in der kleinen Kirchengemeinde das Harmonium und später die Pfeifenorgel spielten.

Im Alter von sechs Jahren wurde Otto mit seiner Zwillingsschwester Elisabeth in Wittenberg eingeschult. Schon früh lernte er Trompete spielen, aber die Übungen dazu machte er zunächst nur mit entsprechender Motivation von Seiten seiner Mutter: so durfte er nur dann eine Windbuks kriegen wenn er das 5. Notenheft durchgespielt hatte. Das hat er dann auch schnell gemacht. Auch das Harmonium in der guten Stube auf der Farm wurde täglich gespielt, im Haus erklang immer Musik, entweder das Harmonium oder das Klavier wurde von jemandem traktiert, oder Otto übte ausdauernd Tonleitern in seinem Aussenzimmer.

Sieben Jahre war Otto ein fleissiger Schüler in Wittenberg, und er wurde im Dezember 1975 in Wittenberg von Pastor Wolfgang Krause konfirmiert, mit dem Spruch aus Hebräer 10, 23: „Lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat“.
Otto wechselte nach seiner Konfirmation zur Hochschule Ligbron in Ermelo. Neben dem Laufen und anderen Schulaktivitäten war er auch Prefekt. Sein Interesse an Strom und Elektrizität war schon früh geweckt. Er war technisch interessiert und erlente schnell eine intuitive Fertigkeit um technische Probleme aller Art zu lösen. Auch in der Army, wohin er nach der Schule wechselte, hatte er immer sein Schweizer Taschenmesser dabei. Damit konnte er so ziemlich alles reparieren. Mit Freunden konnte er lange und ausdauernd über sein Lieblingshobby, der Kunst des Messerschmiedens und -schärfens erzählen. Otto studierte Elektrotechnik am Technikon, und arbeitete lange Jahre für ABB. Als erfahrener Ingenieur gründete Otto bald ein eigenes Unternehmen, absolvierte ein Examen das ihn dazu lizenzierte, als Elektrotechniker Hausinstallationen durchzuführen. Seine Arbeit war gefragt, und wenn man seinen Dienst brauchte, kam er meist sofort und sehr pünktlich.

Zur Orgel kam Otto während seines Studiums. Er nahm zunächst Klavierunterricht und übte mit einer grossen Hingabe, und kam später zur Orgel. Er besorgte sich ein elektronisches Klavier auf dem er zuhause üben konnte. Er sang und spielte mit in verschiedenen Gemeindechören, der Jugendkantorei, dem Nataler Bachchor und dem Oratoriumschor von Henning Wagner an der Peterskirche. Er sang mit Begeisterung, und aus reiner Freude an der Musik.
Im Oratoriumschor von Henning Wagner an der Peterskriche lernte er Gisela Lange kennen, die er am 29.Dezember 1990 heiratete. Aus der Ehe mit Gisela sind zwei Söhne geboren, Sebastian und Karsten. Otto war ein hingebungsvoller Vater, der viele Aktivitäten seiner Jungs begleitete, sei es als Wölflinge, Pfadfinder, Kinderlager, und später als sie Schüler waren in Affies.

Otto war lange Jahre engagiert im Orgeldienst in der St.Paulusgemeinde, in Arcadia. Er improvisierte gerne, und zog auch gerne alle Register, besonders beim Schlussgesang der Gottesdienste. Dann hob er kurzerhand das Tempo an, zog die Register und verstand es, die Gemeinde mitzureissen.

Otto war auf seiner Weise ein Brückenbauer, dem es vor allem um die Liebe zur Musik ging als Geschenk Gottes. Bei der Abschiedsfeier von Pastor Christian Nottmeier am 8.April bei der Johannesgemeinde war Otto eingeladen, die Posaunen auf der Orgel zu begleiten. Er hatte zuvor intensiv dafür geübt, und er spielte das letzte Stück zusammen mit den Posaunen noch bis zuende. Danach brach er zusammen an einem Herzinfarkt. Er wurde wiederbelebt und lebte noch drei Wochen im Krankenhaus weiter, bis er am Sonntagmorgen, den 29.April kurz vor Sonnenaufgang heimging. Er hinterlässt seine Frau Gisela, seine beiden Söhne Sebastian und Karsten, und eine Schwiegertochter Kara.

Otto wird uns in Erinnerung bleiben als ein Mensch der alles 100% gab, was er konnte, in seiner Arbeit und seiner Musik. Er hat den Gemeinden seine Freude an der Musik geschenkt, er hat viele Gottesdienste bereichert mit einer Inspiration, die ihm nur von Gott selbst geschenkt sein konnte.

Otto Ernst Johannes (3.Juni 1962 – 29.April 2018) mit seiner Frau Gisela
Heute ist Sonntag, der 3.Juni. Es wäre heute Ottos 56.Geburtstag gewesen. Als ich heute frühe zur Kirche kam, stand Ottos kleiner weisser Bakkie nicht, wie so oft vorher, vor dem Tor unter den Bäumen.

Wenn Otto „auf Dienst“ war, dann war er meist früh da. Dann spielte er schon einiges vorher, das er in der Woche zuvor geübt hatte. Wenn Otto mit dem Eingangsstück ansetzte, flüsterten sich manche Gemeindeglieder zu „… das is‘ Otto“. Ich weiss es nicht genau, aber ich denke schon dass er sich ziemlich intensiv auf die sonntägliche Gottesdienstordnung vorbereitete. Irgendwie konnte er das alles so hintereinander behalten. Ich glaube auch dass es ihm Spass gemacht hat, das Spielen. Besonders der Schlussgesang, wenn er noch einmal alle Register zog, einen halben Ton höher ansetzte und das Tempo beschleunigte, um die Gemeinde noch einmal zum freudigen Singen zu bewegen, bevor sie beseelt wieder in den Alltag entlassen wurde.

Ich erinnere mich wie Otto ziemlich alles reparieren konnte mit seinem Schweizer Taschenmesser. Schon als Kind durfte ich mit seinen Autos spielen, oder er zeigte mir wie man schnell und einfach selber etwas im Haus rechtmachen konnte. Er lehrte mich die Handhabe von Bosch-DIY-Tools („…die blauen, nicht die grünen!!“), damit ich nicht immer zu ihm hinfahren müsste. Wie oft, in späteren Jahren, wenn ich ihn bat, etwas bei meiner Wohnung, oder an meinem Auto nachzukucken, oder zu reparieren, dann bleib er hinterher noch „für‘n Tass‘ Kaffie“, und er erzählte voller Stolz von seinen Jungs, von seiner täglichen Portion Cayenne Pepper „gegen alles“, und manchmal erzählte er halb verschwörerisch, halb empört die Neuigkeiten aus der Gemeinde, der Synode, dem Seminar, der Johannesgemeinde, der Mission, von Orgeln und Registern, Pastoren und Posaunisten. Dann seufzte ich still in mich hinein und dachte, ach Otto, du bist genau wie Papa.

Manchmal wenn ich über dieletzten Wochen nachdenke, dann würde ich Otto wohl noch ein letztes sagen wollen. Ich würde sagen, Otto, die letzten drei Wochen im Krankenhaus durfte ich dich ein wenig begleiten. Ich heul immer noch, wenn ich daran denke. Weil ich dir nicht helfen konnte. An manchen der Tage konnte ich tagsüber zuhause nichts ausrichten, weil ich die ganze Zeit an dich denken musste, und auf zwei Uhr wartete, damit ich zum Krankenhaus fahren konnte für die Besuchszeit um drei Uhr. Wie dankbar ich bin, dass ich die Zeit hatte. Du hast die Grüsse von Leuten von überall, und den Mut den Dir deine Besucher vermitteln wollten, still nickend entgegengenommen, hast dann stillgehalten und für einen Moment aufgehört zu kämpfen. Aber du hast innerlich geseufzt wenn wir nicht verstehen konnten was du sagen wolltest. Du hattest grossen Durst, aber der Arzt hat dir das Wasser verweigert.Und hast dann irgendwie resigniert. Es tut mir so leid, dass dir keiner helfen konnte. Dass der Ort, der angedacht ist als Ort der Heilung, dir eigentlich deinen Heimgang beschleunigt hat.
Es haben jeden Tag so viele Menschen auf Nachricht von Dir gewartet und haben mitgejubelt wenn es Anzeichen auf Besserung gab. Welche Freude wäre gewesen, für alle, wenn man ihnen hätte sagen können, „Otto wurde aus heute dem Krankenhaus entlassen….“ . Aber wir mussten deine Seele ziehen lassen. Nun bist du an dem Ort der Freude. Wir hoffen auf ein Wiedersehen, bald, wenn auch unsere Zeit hier in diesem Spannungsfeld zwischen Geist und Materie, abgelaufen ist.
Du wirst uns allen fehlen.
(Ute Hanna Johannes)


Thank you

Für allen Beistand im Krankenhaus und Anteilnahme beim plötzlichen Heimgang meines lieben Mannes und unseres Vaters, Otto Johannes, wollen wir als Familie unseren innigen Dank aussprechen. Pastor Martin Paul danken wir für die seelische Betreuung im Krankenhaus und auch für die Trauerfeier. Dem Posaunenchor und Chor einen herzlichen Dank, sowohl auch den Gemeindefrauen der St Paulusgemeinde für die liebe Bewirtung bei der Trauerfeier. Für alle Gebete, Anrufe, Botschaften, Kartengrüβe und Mahlzeiten danken ganz herzlich,
Gisela, Karsten, Sebastian und Kara.

Baie dankie vir al die bystand in die hospitaal en simpatiebetuigings met die skielike heengaan van my geliefde man, Otto Johannes en vader van Sebastian en Karsten. Pastor Martin Paul se geestelike begeleiding in die hospitaal en die gedenkdiens word waardeer. Baie dankie ook aan die blaasorkes en koor, en die gemeentedames van die St Paulus Gemeente vir die geurige verversings by die gedenkdiens. Vir al die gebede, oproepe, boodskappe, kaartjies en maaltye – baie dankie.
Gisela, Karsten, Sebastian en Kara.

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Hiermit möchten wir, alle Angehörigen von Otto, unseren Dank aussprechen an die Gemeinde, für alle Teilnahme zum Heimgang von Otto, für alle Regelungen seiner Gedenkfeier, und für die gute Bewirtung von allen Gästen.
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Danksagung
Ich möchte allen Personen danken für alle Gebete, finanzielle Unterstützung und Anteilnahme in der unsicheren Zeit meiner Arbeitslosigkeit. Gott hat mich durch viele kleine „stepping stones“ durch diese Zeit hindurchgetragen, so dass ich keine Verluste erleiden brauchte, und hat mir eine neue Berufung geschenkt. Ich bin tief dankbar, Gottes Geduld und Geborgenheit erfahren zu haben, in manchen Momenten von tiefen Fragen und Verzweiflung, durch die Anteilnahme von Menschen.