Liebe Gemeinde, liebe Leserin, lieber Leser!
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen –und wir sind es auch! (1. Joh 3,1)
Liebe Gemeinde, liebe Leserin, lieber Leser! Was haben Liebe und Vertrauen miteinander zu tun? Wenn zwei sich gegenseitig attraktiv finden, kommt es nur zum Verlieben wenn sie merken, sie können einander vertrauen. Denn Liebe ist Hingabe an den anderen. Und wenn ein kleines Kind Eltern hat, die es lieben, erwartet es von ihnen alles. Das macht es für sie manchmal anstrengend. Aber sie bekommen auch Liebe zurück; einfach weil ihr Kind ihnen so selbstverständlich vertraut.
„Vertrauen“, das ist die Grundbedeutung von „glauben“. Denn Glauben ist nicht zuerst eine Sache des Verstands, der Zusammenstellung von verschiedenen Wahrheiten über Gott. Es heißt, von ihm alles zu erwarten.
Aber brauchen wir ihn eigentlich? Wer so fragt, kann genauso gut fragen, ob ein Kind seine Eltern braucht. Wenn es Gott nicht gäbe, wären wir gar nicht da. Und der Glaube an Gott hat nicht nur damit zu tun, dass wir ihn nötig haben. Er kommt aus Gottes Liebe. Denn die ist bei Gott nicht nur ein Gefühl. Sie ist nicht nur eine innerliche Sache. Gottes Liebe heißt: Er schenkt sich uns selbst, viel mehr, als wir Menschen das mit unseren Liebsten hinkriegen.
Gottes Liebe sehen wir deshalb allein in Jesus Christus. Der Sohn ist das Liebste, was der himmlische Vater hat. Und den schenkt er uns. Und aus Liebe gibt der Sohn für uns Menschen alles: er lässt sein herrliches Leben hinter sich. Und er gibt sein Leben in den Tod, um die Schuld der Welt zu tragen. „Seht, welche Liebe hat uns der Vater erwiesen“ –am Kreuz sehen wir, wie nötig wir diese Liebe haben: denn wenn wir Christus nicht haben, dann macht unsere Sünde mit uns, was sie da mit ihm macht: Sie trennt uns von Gott. Sie bringt uns den Tod.
Wenn wir aber Christus, der vom Tode auferstanden ist, haben dann ist das vorbei. Gott schenkt sich uns. Wo wir merken, dass wir das nötig haben, da wächst unser Vertrauen auf ihn. Und wo wir das bekennen, da kommt Liebe zurück zu ihm. Da tut sich dann für uns auf, was zu Ostern geschehen ist: Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
Euer Pastor,
Martin Paul